KERZENINNUNG
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Herstellungsverfahren


Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Kerzen herzustellen, vom traditionellen Handwerk bis hin zur modernsten Technik. Die meisten Kerzen werden heute entweder im Ziehverfahren (daher die Berufsbezeichnung Wachszieher), im Gieß- oder Pressverfahren hergestellt. Bei allen drei Verfahren werden der Docht und das Wachs in die gewünschte Form gebracht. 


Kerzen ziehen:  Dieses Verfahren ist eine der ältesten Techniken, um Kerzen herzustellen. Ursprünglich in Handarbeit ist diese Fertigungsart in den letzten Jahrzehnten modernisiert und automatisiert worden, sodass die Kerzen auch heute noch in vielen Kerzenfabriken auf diese Art hergestellt werden. 

Die Zugmaschine besteht aus zwei Zugtrommeln von etwa 1,5m Durchmesser. Sie sind im Abstand von 4m - 5m (halbautomatische Zugmaschine) oder auch im Abstand von etwa 10m (kontinuierlich arbeitende Kerzenzuganlage) aufgestellt. 

Über die Trommeln können mehrere hundert Meter Docht gewickelt und in einen Rundlauf versetzt werden. Die untere Dochtstrecke durchläuft ein Wachsbad, wobei der Docht jeweils eine Wachsschicht aufnimmt. Diese kühlt auf der weiteren Rundstrecke des Dochtes ab, bis er zum Wachsbad zurückkehrt. 

Damit wächst der Kerzenstrang ähnlich den Ringen eines Baumes bis zu dem gewünschten Durchmesser an.

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  • Wachsbad ZugmaschineB
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Ist der erforderliche Durchmesser erreicht, wird der fertige Strang manuell oder automatisch von der Zugmaschine abgenommen. Eine zu diesen Anlagen entwickelte Schneid- und Fräsmaschine trennt den fortlaufend ankommenden Kerzenstrang auf die gewünschte Länge, und transportiert die geschnittenen Stücke an eine Fräseinheit. Dort werden gleichzeitig der Kerzenkopf und der Fuß angefräst. Mit einer Zugmaschine ist eine Herstellung von mehr als 10.000 Kerzen in der Stunde möglich. Dieses Herstellungsverfahren wird überwiegend für Haushaltskerzen sowie für die qualitativ hochwertigen Altarkerzen verwendet.



Kerzen gießen:  Die Gießtechnologie kann mit Recht als das älteste Verfahren zur Herstellung von Kerzen bezeichnet werden. 

Das immer gleichbleibende Grundprinzip besteht darin,  einen Docht in der Mitte einer Form zu spannen und diese mit flüssigem Wachs auszugießen. Nach dem Erstarren kann die fertige Kerze aus der Form entnommen werden. Zur Herstellung vieler Kerzen wurden mehrere Formen aneinander gereiht. Nach diesem Prinzip sind später Kerzengießmaschinen konstruiert worden. 

Die Größe der Anlagen reicht von kleinen Kerzengießmaschinen mit einer Kapazität von circa 500 Kerzen in der Stunde bis hin zu großen Rundlaufgießmaschinen, die mit über 1000 Gießformen bestückt sind und etwa 10.000 Kerzen pro Stunde produzieren können. 

Das Gießverfahren ist besonders beliebt, weil sich ganz unterschiedliche Arten und Mischungen von Wachs problemlos verarbeiten lassen.  Außerdem eignet es sich für ausgefallene Kerzenformen, wie beispielsweise Stern- und Figurenkerzen, sowie für durchgefärbte Kerzen. Reine Stearinkerzen können sogar nur im Gießverfahren hergestellt werden. 


  • Gießen2B
  • Kerze gießen 4B
  • Gießmaschine 1B
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Kerzen pressen:  Zunächst muss festgestellt werden, dass das Pressverfahren ausschließlich mit pulverisiertem Paraffin oder feinsten Paraffinspänen möglich ist. 

Damit das benötigte Pulver vorliegt, muss flüssiges Paraffin auf eine Edelstahltrommel gesprüht werden, wo es sofort abkühlt und erstarrt. Dieses feine Granulat wird anschließend durch ein Rohrsystem oder einen beweglichen Fülltrichter an die Kerzenpresse weitergeleitet.

In einer Stempelpresse wird das Pulverparaffin in beispielsweise sechs oder acht Formen (Zylindern oder Kugeln) zusammen gepresst. Der Docht wird gleichzeitig über eine Rohrnadel mit- eingepresst. Das Zuführen des Wachses, das Pressen und das Freigeben der Kerzen verläuft jeweils binnen weniger Sekunden, so dass große Stückzahlen pro Stunde erreicht werden können.

Ein nachträgliches Abkühlen der gepressten Rohlinge ist nicht nötig, da das Material seit dem Sprühvorgang bereits kalt ist. Deshalb können bei diesem Verfahren die fertig geformten Kerzen (Stumpenkerzen oder Kugelkerzen) sofort getaucht und lackiert werden. 

  • Spruehtrommel
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  • Pressen2B
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  • StrangpresseB
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In einer Strangpresse wird das Paraffingranulat mit dem Docht in einem Rohr unter hohem Druck zusammengepresst, so dass ein endloser Strang entsteht. Alle Strangpressanlagen arbeiten horizontal, wodurch die Abführung und Weiterverarbeitung des erzeugten Kerzenstranges problemlos und vollautomatisch erfolgen kann. Dieser muss, ähnlich wie bei der Ziehtechnologie, später durch Ablängen und Fräsen zur eigentlichen Kerze verarbeitet werden. 



Weiterverarbeitung und Veredelung


Die Weiterverarbeitung und Veredelung beinhaltet bei der Kerzenherstellung viele Möglichkeiten. Bohr- und Fräsmaschinen versehen die Kerzen mit dem Kopf und dem Dornloch.

Durch Tauchen werden Kerzenrohlinge entweder mit einem Farbmantel überzogen oder mit speziellem Kerzenlack veredelt. Während kleinere Betriebe dies in Handarbeit ausführen, werden in größeren Fabriken entsprechende Maschinen durch Computersteuerung zu kompletten Einheiten zusammengesetzt.

Zur gestalterischen Weiterverarbeitung zählt, neben dem Kerzensiebdruck, vor allem das dekorative Ausgestalten von Kerzen.

An dieser Stelle beginnt das Fachgebiet der Wachsbildnerei. Hier werden durch Modellieren, Verzieren, Patinieren und Bemalen sowohl größere Chargen als auch individuelle Einzelstücke gefertigt.

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  • Kerze verzieren 04B
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  • Marienkerze vergoldenB